Elektrokonstrukteur bei VisuProjekt nutzt EPLAN-Dienstleistungen für effiziente Elektroplanung und Schulung in EPLAN P8.

EPLAN oder Konkurrenz? Die richtige CAE-Software finden

Die Entscheidung für eine CAE-Software gleicht einer strategischen Weichenstellung für Unternehmen. Einmal implementiert, prägt sie für Jahre die Arbeitsabläufe, Prozesse und sogar die Denkweise des technischen Teams. Mit einer geschätzten Bindungsdauer von durchschnittlich acht Jahren ist die Wahl zwischen EPLAN und Konkurrenzprodukten keine, die leichtfertig getroffen werden sollte.

Über den Funktionsvergleich hinausdenken

Viele Entscheidungsprozesse beginnen mit einer nüchternen Gegenüberstellung von Funktionen. Eine Checkliste mit Features mag auf den ersten Blick praktisch erscheinen, greift jedoch oft zu kurz. Die relevantere Frage lautet: Welche Software unterstützt am besten die spezifischen Arbeitsabläufe in Ihrem Unternehmen?

CAE-Lösungen unterscheiden sich grundlegend in ihrer Philosophie:

  • Datenbankzentrierter Ansatz vs. Zeichnungsorientierung
  • Branchenspezifische Ausrichtung vs. universelle Lösungen
  • Modulare Strukturen vs. Komplettlösungen

Diese grundlegenden Ausrichtungen bestimmen oft stärker über Erfolg oder Misserfolg einer Implementation als einzelne Features.

Die versteckten Entscheidungsfaktoren

Jenseits von Funktionslisten und Lizenzkosten gibt es wesentliche Faktoren, die langfristig über die Zufriedenheit mit einer CAE-Lösung entscheiden:

Marktdurchdringung und Kompatibilität: Die verbreitetste Lösung bietet oft den Vorteil einfacherer Zusammenarbeit mit Dienstleistern und Kunden. Ein Industrieausrüster berichtete, dass er durch die Anpassung an das CAE-System seiner Hauptkunden den Projektierungsaufwand um 22% reduzieren konnte.

Verfügbarkeit von Fachpersonal: Eine hervorragende Software bringt wenig, wenn qualifizierte Mitarbeiter schwer zu finden sind. Die Verfügbarkeit von Experten am Arbeitsmarkt sollte daher in die Entscheidung einfließen.

Schulungs- und Supportökosystem: Der Zugang zu Trainingsressourcen, Anwendergemeinschaften und professioneller Unterstützung kann den Unterschied zwischen einer erfolgreichen und einer scheiternden Implementation ausmachen.

Die Entscheidungsmatrix: So finden Sie die passende Lösung

Anstatt sich in isolierten Produktvergleichen zu verlieren, entwickeln Sie eine gewichtete Entscheidungsmatrix, die Ihre spezifischen Anforderungen reflektiert:

  1. Identifizieren Sie Ihre Kernprozesse Welche Abläufe machen 80% Ihrer täglichen Arbeit aus?
  2. Bewerten Sie den Integrationsaufwand Welche bestehenden Systeme müssen angebunden werden?
  3. Berücksichtigen Sie die Zukunftsperspektive Welche Entwicklungen in Ihrer Branche zeichnen sich ab?
  4. Kalkulieren Sie die Gesamtkosten Neben Lizenzen auch Implementation, Schulung und Datenmigration einbeziehen
  5. Prüfen Sie das Ökosystem Verfügbarkeit von Erweiterungen, Makrobibliotheken und Fachpersonal

Über den ersten Eindruck hinaus

Ein bemerkenswerter Aspekt: In der täglichen Anwendung relativieren sich oft vermeintliche Stärken oder Schwächen einzelner Systeme. Ein mittelständischer Maschinenbauer berichtete, dass die anfängliche Begeisterung für ein Feature-reiches System schnell verflog, als sich herausstellte, dass die täglichen Kernprozesse umständlicher zu handhaben waren als im vermeintlich einfacheren Konkurrenzsystem.

Daher der vielleicht wichtigste Tipp: Testen Sie die in die engere Wahl gezogenen Systeme mit Ihren tatsächlichen Projekten, nicht mit abstrakten Demoszenarien. Die Zeit für realitätsnahe Tests ist gut investiert, gemessen an der langjährigen Nutzungsdauer.

Die Entscheidung zwischen EPLAN und Konkurrenzlösungen bleibt eine individuelle, die auf die spezifischen Anforderungen Ihres Unternehmens zugeschnitten sein sollte. Mit einer strukturierten Herangehensweise, die über oberflächliche Funktionsvergleiche hinausgeht, treffen Sie eine fundierte Wahl, die Ihre Elektroplanung für die kommenden Jahre optimal unterstützt.